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Die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen ist aufgrund von steigenden Strompreisen und einem zunehmenden Umweltbewusstsein enorm hoch. Immer mehr Menschen möchten grünen Solarstrom auf dem eigenen Dach produzieren – und das trotz der nach wie vor hohen Kosten für Photovoltaik. Aber wie teuer sind Solaranlagen wirklich? Ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um in Photovoltaik zu investieren? Und welche staatlichen Fördermittel gibt es? Hier erfahren Sie mehr.
Photovoltaik in Deutschland boomt. Allein im ersten Quartal 2023 wurden 156.000 PV-Anlagen im privaten Bereich in Betrieb genommen – eine Steigerung von 146 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Tendenz steigend! So lautet zumindest die jüngste Prognose des Bundesverbands Solarwirtschaft e. V., die einen weiteren Anstieg sowohl bei Solaranlagen als auch bei Stromspeichern voraussagt. Auswertungen des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur bestätigen ebenfalls, dass sich die Nachfrage nach PV-Anlagen und Solarspeichern bei privaten Immobilienbesitzern in den letzten vier Jahren mehr als verdreifacht hat.
Für diesen Boom sind vielfältige Faktoren verantwortlich:
Photovoltaikanlagen sind schon lange keine neue Technologie mehr. Zwar wird nach wie vor an immer effizienteren Solarmodulen geforscht, dennoch werden die gängigen Module heute in Massenproduktion gefertigt. Das hat dazu geführt, dass die Anschaffungskosten seit der Markteinführung kontinuierlich gesunken sind – und zwar bis Anfang 2022. Ab diesem Zeitpunkt haben der Krieg in der Ukraine und die damit verbundene Energiekrise dazu beigetragen, dass 2022 die Nachfrage extrem nach oben schnellte. Die hohe Nachfrage in Kombination mit Materialengpässen, hohen Transportkosten und Inflation sorgte für einen immensen Preisanstieg von mehr als 20 Prozent. Mittlerweile beruhigt sich der Solarmarkt aber wieder. Die Lieferengpässe haben sich verbessert, die Nachfrage bleibt konstant hoch, verteilt sich jedoch stärker, da es deutlich mehr Anbieter am Markt gibt. Dies trägt maßgeblich dazu bei, dass die Preise aktuell wieder sinken.
Gut zu wissen
Lag der Preis pro kWp 2006 durchschnittlich noch bei 6.000 Euro, so bezahlte man Anfang 2022 rund 1.300 Euro/kWp. Aktuell liegt der Preis bei circa 1.700 Euro/kWp. Langfristig betrachtet wurde der Kauf einer Solaranlage somit tendenziell nicht nur günstiger, sondern auch wirtschaftlicher – die Amortisationsdauer heute ist viel kürzer als noch vor zehn, zwanzig Jahren.
Eine Photovoltaikanlage setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen, die in Summe die Investitionskosten für PV ausmachen. Je nach Größe und Qualität der Anlage ändern sich die Preise. Unsere Angaben sind deshalb durchschnittliche Werte, die Ihnen einen groben Überblick geben.
Die Preisentwicklung bei Modulen war in den letzten Jahren immens und variiert je nach Photovoltaik-Modulklasse, die von verschiedenen Faktoren wie etwa dem Wirkungsgrad der Solarzellen abhängt.
Modulklasse | 2016 | 02/2022 | 08/2022 | 05/2023 |
---|---|---|---|---|
Standard-PV-Modul |
50 Cent pro Wp |
29 Cent pro Wp |
34 Cent pro Wp |
28 Cent pro Wp |
Hocheffizient-Modul |
70 Cent pro Wp |
37 Cent pro Wp |
44 Cent pro Wp |
35 Cent pro Wp |
Quelle: https://www.solarserver.de/photovoltaik-preis-pv-modul-preisindex/ (Stand 28.06.2023)
Gut zu wissen
Es gibt eine Vielzahl an Solarmodulen mit ganz unterschiedlichem Wirkungsgrad und weiteren Merkmalen. Hier erfahren Sie die Unterschiede zwischen monokristallinen, polykristallinen und organischen Solarzellen.
Die Nachfrage nach Stromspeichern steigt, denn zum einen sind die Anschaffungskosten dank des technologischen Fortschritts bei Lithium-Ionen-Batterien enorm gesunken und zum anderen wollen viele den Solarstrom für den Eigenverbrauch nutzen – auch dann, wenn die Sonne nicht scheint. Die Preisentwicklung in den letzten Jahren war drastisch – und durchaus positiv für den PV-Betreiber.
2010 | 2016 | 2022 | |
---|---|---|---|
Kosten Stromspeicher |
6.000 Euro/kWp |
1.700 Euro/kWp |
1.200 Euro/kWp |
Beim Wechselrichter machen sich technologischer Fortschritt und Massenproduktion ebenfalls im Preis bemerkbar.
2010 | 2016 | 2022 | |
---|---|---|---|
Kosten Wechselrichter |
450 Euro/kW |
230 Euro/kW |
190 Euro/kW |
Klar kostet eine Photovoltaikanlage Geld – Sie bringt aber auch welches ein. Den mit Ihrer PV-Anlage erzeugten Solarstrom können Sie
einspeisen.
Für das Einspeisen von selbsterzeugtem Strom ins öffentliche Stromnetz bekommen Sie eine staatliche Vergütung, die so genannte Einspeisevergütung. Das heißt konkret: Sie erhalten pro Kilowattstunde eingespeisten Solarstrom eine bestimmte Vergütung, für die folgende Regeln gesetzlich festgelegt sind:
Die Einspeisevergütung lag in den Anfangsjahren bei bis zu 30 Cent/kWh und sorgte so dafür, dass die meisten PV-Betreiber den Großteil ihres Solarstroms mit einer hohen Rendite einspeisten. In den letzten Jahren ist die Vergütung aber immer stärker gesunken. Aktuell liegt sie bei 7,1 bis 13,0 Cent/kWh (je nach Anlagengröße und Volleinspeise- oder Eigenversorgungsanlage).
Seit dem 30. Juli 2022 gelten neue Vergütungssätze. Über die Höhe entscheidet nicht nur die Anlagengröße, sondern auch, wie viel Strom eingespeist und wie viel für den Eigenverbrauch genutzt wird:
Anlagen bis 10 kWp | Anlagen ab 10 kWp | |
---|---|---|
Eigenversorgungsanlagen |
8,2 Cent/kWp |
7,1 Cent/kWp |
Volleinspeiseanlagen |
13,0 Cent/kWp |
10,9 Cent/kWp |
Aufgrund von steigenden Strompreisen ist der Eigenverbrauch heute das beliebtere und auch lukrativere Betreibermodell. Beim Eigenverbrauch wird der Solarstrom dem Stromkreislauf im Haus zugeführt und kann dort für die verschiedenen Verbraucher im Haus genutzt werden – entweder direkt oder (mithilfe eines Speichers) zeitversetzt. Kommt es dennoch zu einem Stromüberschuss, wird der restliche Strom eingespeist.
Seit Anfang 2023 haben sich die Anschaffungskosten für PV-Anlagen deutlich reduziert, denn es gilt für den Kauf einer Solarstromanlage sowie eines Speichers eine Umsatzsteuer von null Prozent. Und das Beste: Neben diesem steuerlichen Vorteil können Sie auch noch von staatlichen Fördermitteln profitieren, die das Investitionsbudget weiter verringern. Der Grund: Mit den Förderungen möchte die Bundesrepublik die Energiewende vorantreiben.
Die KfW fördert die Einrichtung, die Erweiterung sowie den Erwerb von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien sowie die Kosten für Planung, Projektierung und Installation dieser Anlagen mit einem zinsgünstigen Förderkredit. Voraussetzung ist, dass die Solaranlage den Anforderungen des Gesetzes für den Ausbau erneuerbarer Energien erfüllt.
Die Preise für Module sind nach den Turbulenzen am Solarmarkt wieder stabil, die Verfügbarkeit laut Expertenmeinung gesichert. Eine Prognose, wie sich die Preise in der nahen Zukunft entwickeln werden, ob die Preise wieder sinken oder aufgrund der großen Nachfrage wieder steigen werden, gleicht einem Blick in die Glaskugel. Fest steht: Eine PV-Anlage ist heute wesentlich erschwinglicher und wirtschaftlicher als noch vor zehn Jahren. Zudem hat sich die Technologie entwickelt und die Photovoltaikmodule haben heute eine deutlich längere Lebensdauer.
Mehr noch: Sie möchten mit einer PV-Anlage lieber direkt Geld verdienen? Dann nutzen Sie Ihr Dach als sichere Einnahmequelle und lassen Sie sich von uns unverbindlich über die Dachverpachtung ab 1.000 m² Dachfläche beraten.